23. Dezember 2009

Weihnachtswehmut......

kommt jetzt auch so langsam auf.

Früher, da war Weihnachten was Schönes. Zeit, die die Familie zusammen verbrachte. Aufregend als Kind, ob der Geschenke die zu erwarten waren. Oder die Aufregung, ob das Gedicht, das vorzutragen war, nicht plötzlich aus dem Gedächtnis entschwunden war - und vielleicht doch ein Nikolaus käme und die Rute schwingen würde........... Kindheitserinnerungen eben.

Klar manchmal - nein standardmäßig - gabs mindestens einen mittelschweren Krach wegen des Christbaums, dessen Form, des Schmückens etc. zwischen meinen Eltern. Genauso standardmäßig wie der Krach vor einer Urlaubsreise *ggg*.
Aber zum Schluss war es doch immer sehr schön - auch noch im Erwachsenenalter. Die Familie vergrößerte sich - leider verkleinerte sie sich viel zu früh wieder, als ich meinen ersten Mann, den Vater meines Sohnes beerdigen musste, als dieser noch nicht mal ein Jahr alt war.

Trotzdem - nicht im selben Jahr aber in späteren Jahren genoß ich Weihnachten doch auch wieder im Kreise der Familie. Meine Eltern, die Oma, wir Geschwister, später mit Partnern - noch später mit Kindern. Onkel und Tante, da selbst kinderlos - immer mit dabei. Diese Konstellation gab es lange Jahre. Ein Bruder feierte als er verheiratet war, mit seiner Frau und Kindern immer extra - trotzdem war das Haus voll.

Gemeinsamer Kirchgang, das heißgeliebte Weihnachtsessen (selbstgemachter Saumagen mit Sauerkraut und Weißbrot), Gedichte und Gesang rund um den Tannenbaum und nach dem Geschenkeauspacken langsames Ausklingen in gemeinsamer Runde bei einem oder auch zwei guten Gläsern Wein........... die Kinder in das Spiel mit den neuen Spielsachen versunken - oder auch mit uns Erwachsenen in Gesellschaftsspiele verstrickt.

Sicher - irgendwann auch wieder einen Verlust - aber die Oma durfte sehr lange in unserer Runde verweilen............ es schmerzte schon, aber es war doch auch rund - ob ihres Alters.

Und dieses Jahr? Das erste Weihnachtsfest ohne meinen Vater, den wir im März zu Grabe tragen mussten. Klar - mit 84 Jahren darf man schon gehen. Und wir hatten ja "Zeit" uns an den Gedanken zu gewöhnen. Er war über ein Jahr lang nach seinem Schlaganfall zu Hause, geistig völlig fit, nur der Körper wollte nicht mehr so richtig. Immerhin - letzte Weihnacht noch ein gemeinsamer Kirchgang - er im Rollstuhl. Auch der Bruder mit dabei, der sonst nicht da war - wegen seiner Scheidung - leider.

Und jetzt? GG und ich mit der Nachzucht, meine Mutter. Onkel und Tante......... das klingt so wenig - fühlt sich so "leer" an. Bruder Nummer 2 geht dieses Jahr mit Frau und Kindern an Heilig Abend zu seinem Schwiegervater.

Also ein sehr "ruhiges" Weihnachtsfest. Der Junior ist ja auch schon bei den Erwachsenen angelangt mit seinen 22 Jahren. Dieses Mal also keine Kinder anwesend. Aber dafür der Verlust groß im Raum stehend. Mir treibt es vorab schon ein ums andere Mal die Tränen in die Augen - nur bei dem Gedanken daran.

Der Gedanke an meine Mutter, die jetzt, nach mehr als 50 Jahren, nicht nur ihr Leben alleine verbringen muss, sondern eben auch die erste Weihnacht ohne den geliebten Partner.
Ich weiß noch gut, wie sich das anfühlt - auch wenn ich nur wenige Jahre mit Ehemann Nummer eins verbringen durfte. Wieviel schlimmer muss sich das anfühlen, wenn man mehr als ein halbes Jahrhundert gemeinsam verbracht hat?

Im Moment sind da nur Tränen und Fagezeichen............ Trauer und Wehmut. Trauer um den geliebten Vater und Trauer für den Schmerz meiner Mutter...... und auch Trauer um die Schwiegermutter, die uns vor wenigen Jahren verließ, Trauer für den Schmerz den Schwiegervater empfindet - und selbst nach so vielen Jahren auch wieder ein bisschen Trauer und Wehmut um den Vater des Sohnes.

Ich glaube, ich bin froh, wenn Weihnachten vorüber ist - der Zauber der Weihnacht, er hat mich schon lange verlassen..........

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